Standards

Von verschiedenen Selbstregulierungsorganisationen wurden in den letzten Jahren verschiedene Compliance-Standards erarbeitet:

• Das COSO-IKS-Modell ist heute der von der SEC anerkannte Standard für interne Kontrollen. Das Kontrollmodell dient der Dokumentation, Analyse und Gestaltung des IKS. Es gliedert sich in die drei Bereiche operationelle Risiken, Finanzberichterstattung und Compliance.
• Im Rahmen der Empfehlungen der OECD zur Korruptionsbekämpfung im internationalen Geschäftsverkehr vom 26. November 2006 wurde als Anhang 2 der Leitfaden Good Practice Guidance on Internal Controls, Ethnics and Compliance erlassen. Dieser Leitfaden stellt Richtlinien auf, um Bestechung im Ausland zu verhindern. Der Leitfaden versteht sich als Richtschnur und beschränkt sich auf die Festlegung einiger Grundsatzanforderungen.
• Auf die wichtigsten Grundelemente gehen die «Grundzüge eines wirksamen Compliance-Managements» der economiesuisse vom 12. April 2010 ein.
• Sehr umfassend ist der vom Institut der Wirtschaftsprüfer Deutschland entwickelte Prüfungsstandard «Grundsätze ordnungsmässiger Prüfung von Compliance Management Systemen» (IDW PS 980).
• Mit dem ISO Standard 19600 wurden im Jahr 2014 staaten- und branchenübergreifend international einheitliche Rahmenbedingungen (Empfehlungen) für wirksame Compliance-Managementsystem  geschaffen.
• Der ISO Standard 37001 enthält Anforderungen an ein Anti-Korruptionsprogramm.
• Der ICC Antitrust Compliance Toolkit bietet eine Anleitung für die Kartellrechts-Compliance.

Im Zusammenhang mit den Standards stellt sich für Unternehmen immer wieder die Frage, ob man einen Standard einfach übernehmen soll oder ob man ein auf die konkreten Bedürfnisse des Unternehmens angepasstes Compliance-Managementsystem  einführen soll. Im Zusammenhang mit der Beurteilung ob man eine Standardisierung oder Flexibilität anstrebt, stellt sich auch die Frage, ob man das Compliance-Managementsystem  durch externe prüfen oder zertifizieren will. Die Vor- und Nachteile sind sorgfältig abzuwägen.